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Diagnose: Masern
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Diagnose
Die klinische Diagnose anhand des Krankheitsbildes, insbesondere des „typischen“ Masernexanthems, ist wegen des ja erfreulicherweise immer selteneren Auftretens schwieriger geworden.
Am sichersten ist die Diagnostik durch eine Blutuntersuchung mittels IgM-Antikörper - Nachweis. Der Nachweis von IgM ist meist mit dem Ausbruch des Exanthems positiv, kann in den ersten Tagen jedoch auch negativ sein.
Vom dritten Tag bis etwa 4–6 Wochen nach Auftreten des Exanthems sind die IgM-Antikörper meist nachweisbar, so dass ein rückwirkender Nachweis einer Erkrankung möglich ist. IgG-Antikörper sind meist nicht vor dem 7. Tag nach dem Ausbruch des Exanthems festzustellen
Alternativ muss man auch an Scharlach und Röteln denken.
Bei Scharlach beginnt der eher feinfleckige Ausschlag in der Leisten- oder Achselregion und steigt von dort zum
Kopf auf, wo er das Mund-Kinn-Dreieck auslässt. Typisch ist auch die sogenannte Himbeerzunge und eine Pharyngitis (Rachenentzündung).
Die Röteln zeigen meist ein nur mildes Krankheitsbild mit mäßigem Fieber und ein schwaches, nichtkonfluierendes
Exanthem an Hals und Brust. Hier ist eine starke Schwellung der im Nacken gelegenen Lymphknoten typisch.
Masern: Komplikationen
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Komplikationen
Die meisten Erkrankungen verlaufen unkompliziert, bei ca. 20–30 % der Fälle kommt es aber zu weiteren Symptomen und Komplikationen, wobei Durchfall (ca. 8 %), Mittelohrentzündungen (7 %) und Lungenentzündungen (6 %) häufiger auftreten.
Die Todesfallrate liegt zwischen 1:10.000 bis 1:20.000.
Was sind die gefürchtetesten Komplikationen:
Lungenentzündung (Masernpneumonie)
Unter einer primären Masernpneumonie wird eine Lungenentzündung mit dem Auftreten einer interstitiellen Pneumonie mit Entzündung der kleinen Bronchien (Bronchiolitis) verstanden, die zu einer Einschränkung der Atmung führt.
Dann kann es durch Schädigung des Epithels der Atemwege zum Aufsetzen von bakterielle Infekte kommen.
Eine seltene Form der viralen Pneumonie ist die Riesenzellpneumonie.
Meningoenzephalitis
Die Entzündungen des Gehirns und der Gehirnhäute (Cephalitis, Meningoenzephalitis) sind selten (bei 0,1 -0,2 % der Patienten), verläuft jedoch in 15–20 % tödlich. Bei zusätzlichen 20–40 % bleiben dauerhafte Schädigungen des Gehirns zurück.
Die Meningoenzephalitis entwickelt sich drei bis elf Tage nach Exanthembeginn.
Patienten über sechs Jahren erkranken häufiger als Kleinkindern. Es zeigt sich Fieber, Kopfschmerz, meningealer
Reizung (Nackensteifigkeit, Erbrechen), gelegentlich auch Bewusstseinseinschränkungen und Koma. Schwere
Verlaufsformen können auch epileptische Anfällen und anderen neurologischen Funktionsstörungen wie Lähmungen zeigen.
Bei Kindern mit angeborenen oderaufgetretenen Immundefekten kann es in seltenen Fällen zu einer besonderen Form der Gehirnentzündung durch Masernviren kommen („Einschlusskörperchenenzephalitis“, measles inclusion-body encephalitis). Diese Komplikation zeigt sich in der Regel meist innerhalb eines Jahres nach Maserninfektion mit schwer behandelbaren fokalen Krampfanfällen und endet meist innerhalb von wenigen Monaten tödlich.
Subakute sklerosierende Panenzephalitis
Die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) ist eine Spätkomplikation nach Maserninfektion, die eine generalisierte Entzündung des Gehirns mit Nerven-Entmarkung (Demyelinisierung) und schwersten Schäden nach sich zieht und immer tödlich endet.
Die Erkrankung tritt Monate bis zehn Jahre nach einer Maserninfektion auf, im Durchschnitt nach sieben Jahren.
Es lassen sich drei Stadien der SSPE abgrenzen.
1. psychische Störungen und Demenz
2. Muskelkrämpfe (Myoklonien) und epileptische Anfälle
3. Dezerebrationssyndrom, bei dem das Großhirn stark geschädigt ist
Keratitis der Hornhaut (Auge)
Es zeigen sich viele, punktförmige Läsionen der Hornhaut mit dem Risiko einer Erblindung.
Weitere Komplikationen sind Blinddarmentzündungen (Appendizitis), Leberentzündung (Hepatitis),
Herzmuskelentzündung (Myokarditis), Nierenentzündung (Glomerulonephritis) oder ein Abnehmen der Blutplättchen (thrombozytopenische Purpura) mit dem Auftreten von Gerinnungsstörungen.
Masern: Klinisches Bild
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Wie verlaufen die Masern klinisch?
Die Masern zeichnen sich typischerweise durch einen zweiphasigen Krankheitsverlauf aus. Nach der der Inkubationszeit von 10 bis 14 Tagen folgt das drei bis vier Tage dauernde, uncharakteristische Prodromalstadium, auch Initialstadium genannt.
Hier kommt es zu Entzündungen der Schleimhäute des oberen (Katarrh mit Rhinitis), teilweise auch des mittleren
Atemtraktes sowie der Augenbindehäute.
Es kann zu Fieber bis 41 °C, Übelkeit, Halsschmerzen und Kopfschmerzen kommen. Dann können für die Masern typisch vorkommenden Koplikflecken an der Wangenschleimhaut auftreten. Diese treten als weiße, kalkspritzerartige Flecken auf gerötetem Grund auf, sind 1–2 mm groß und sind die Vorstufen des klassischen Hautausschlags.
Typische Hauterscheinungen bei Masern
Am 12. bis 13. Tag zeigt sich das typische Exanthemstadium. Am 14. bis 15. Tag breitet sich ein fleckig-knotiger
(makulo-papulöser), zum Teil konfluierender, großfleckiger Ausschlag (Exanthem) – häufig hinter den Ohren
beginnend – innerhalb von 24 Stunden über den ganzen Körper aus. Nach weiteren vier bis fünf Tagen bilden sich die Symptome in der Regel zurück. Als Reste kann eine feine kleieförmige Schuppung für kurze Zeit bestehen bleiben. Zusätzlich beschreiben die Patienten häufig Lymphknotenschwellungen.
Bei Personen mit Immunschwäche kann der Verlauf sehr unterschiedlich sein, so kann beispielsweise hier der
typische Hautausschlag fehlen (weiße Masern). Dies betrifft u.a. Patienten mit angeborenen Defekten des
zellulären Immunsystems, HIV-Infektionen, bösartigen Tumoren oder immunsuppressiver Therapie. Sie haben aber auch ein höheres Risiko, eine schwerere und langwierigere Masernerkrankungen mit höherer Komplikations- und
Sterblichkeitsrate zu durchleiden.
Nahrungsmittelallergien und Kinder
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Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei Kindern ist es zunächst wichtig, eine allergische von nicht – allergischen Reaktion abzugrenzen. Nicht allergische Reaktionen sind Darmprobleme im Rahmen einer Laktose – und Fruktoseintoleranz. Dann muss man unterschieden, ob es sich um zeitliche Allergien wie z.B. Kuhmilch – oder Hühnereiweiß handelt, oder ob es sich um eine lebenslange Allergie wie auf Erdnüsse, Haselnüsse handelt. Dann muss man das pollen-assoziierte orale Syndrom als eine Untereinheit abgrenzen. Hierunter versteht man Reaktionen auf Nahrungsmittel, wobei eine Kreuzreaktion gegen Pollen wie Birken vorliegt. Schwere allergische Reaktionen entwickeln sich erst. D.h. meist waren vorher schwächere Reaktionen vorhanden. Die Schwere der Reaktionen kann sich von Ort und Zeit auch unterscheiden. Bei der Diagnostik beginnt man zunächst mit dem Führen eines Tagebuches. Mit dessen Hilfe lassen sich Zusammenhänge zwischen etwaigen Nahrungsmitteln und allergischen Reaktionen finden. Der nächste Schritt ist die Gesamt - IgE und RAST Untersuchung. Hierbei handelt es sich um die Untersuchung spezifischer Allergiewerte. Eine weitere Möglichkeit ist der orale Provokationstestung. Dies darf aber nur unter ärztlicher Betreuung erfolgen. Hierbei werden in schwacher Dosierung beginnend das verdächtige Allergen auf der Mundschleimhaut getestet. Kommt es zu zweifelhaften Reaktionen, sollte ein Placebo getestet werden.
Bei der Therapie kommt es v.a. auf das Meiden des jeweiligen Allergens an. Man sollte die Allergensensibilisierung aber auch immer wieder testen, um zu sehen, ob sich etwas zeitlich ändert.
Bei dem pollenassoziierten oralen Allergiesyndrom sollte ggf. eine Hyposensibilisierung durchgeführt werden. Bei persistierenden Allergien wie auf Erdnüsse versucht man, Immuntherapien zu entwickeln.
Ein wichtiger Schutz ist das das tragen eine Notfallsets. Dies enthält Antihistaminika, kortikoidhaltige Tropfen und den sogenannten Adrenalin – Injektor.
Was ist bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei Kindern zu beachten?
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Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei Kindern ist es zunächst wichtig, eine allergische von nicht – allergischen Reaktion abzugrenzen. Nicht allergische Reaktionen sind Darmprobleme im Rahmen einer Laktose – und Fruktoseintoleranz. Dann muss man unterschieden, ob es sich um zeitliche Allergien wie z.B. Kuhmilch – oder Hühnereiweiß handelt, oder ob es sich um eine lebenslange Allergie wie auf Erdnüsse, Haselnüsse handelt.
Übertragung und Körperabwehr
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Übertragung und Körperabwehr
Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt oder durch Tröpfcheninfektion. Die Infektiosität besteht drei bis
fünf Tage vor dem Ausbruch des Hautausschlags bis vier Tage danach. Das Masernvirus dringt über die Schleimhaut
des Atemtrakts oder auch über die die Augenbindehaut in den Körper ein. Das Virus hat eine hohe Ansteckungsfähigkeit. Die Viren vermehren sich in den regionalen Lymphknoten und breiten sich dann innerhalb von 30 - 50 h über die Blutbahn aus.
Dies geht einher mit einem meist kurzen Auftreten des Virus im Blut. Dann kommt es nach ca. 5–7 Tagen zu einem zweiten Auftreten des Virus im Blut mit Infektion der Haut und des Atemtrakts. Dadurch kommt es zu dem
charakteristischen Hautausschlag (Masernexanthem), schnupfenartigen Symptome, Husten und akute Bronchitis.
Die Körperabwehr beruht vor Beginn des Ausschlags vor allem auf dem zellulären Immunsystem (zytotoxische T-
Lymphozyten, natürliche Killerzellen). Patienten mit einer verminderten Immunität, die auf einer Schwächung dieses Teils des Immunsystems beruht, haben ein hohes Risiko für eine Maserninfektion, die einen schweren Verlauf nehmen kann. Eine Immunschwäche, die sich auf den Bereich des humoralen Immunsystems beschränkt, führt hingegen nicht zu einem erhöhten Erkrankungsrisiko.
Masern - Das Virus
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Die Masern sind eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die vor allem Kinder betrifft. Neben dem typischen
Virusexanthem (Masern-Exanthem) verursacht die Krankheit Fieber und eine nicht erhebliche Schwäche.
In besonders schlimmen Fällen kann es zu einer Lingen und Hirnenzündungen kommen kann.
Eine spezifische Therapie existiert nicht, das Auftreten der Krankheit und somit auch der Komplikationen kann man
jedoch durch eine Impfung ab dem zwölften Lebensmonat reduzieren bzw. vermeiden.
Erreger:
Das Masernvirus ist ein ausschließlich im Menschen vorkommendes einzelsträngiges RNA-Virus. Das Virus ist sehr
sensibel gegenüber äußeren Einflüssen wie erhöhten Temperaturen, UV- strahlung (Licht) sowie gegenüber Fettlöse- und Desinfektionsmitteln. An der Luft bleibt das Virus lediglich zwei - drei Stunden ansteckend.
Das Masernvirus kommt weltweit vor. Insbesondere in Entwicklungsländern kann es immer wieder zu lokalen
Masernepidemien kommen.
Bakterielle Exantheme
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Unter bakteriellen Exanthemen beschreibt man Hautausschläge verursacht durch Bakterien.
Diese erfolgen meist nicht direkt durch das Bakterium, sondern es handelt sich um infektallergische Reaktionen.
Das Immunsystem der Haut bekämpft die Bakterien, dazu werden unter anderem Antikörper freigesetzt.
Die Komplexe aus Bakterienbestandteilen und Antikörper sind dann für die Hautausschläge vermutlicherweise verantwortlich. Sie bleiben in den feinsten Kapillaren der Haut händen, da dieses Kapillarsystem wie ein feiner Filter wirkt. Dort kommt es dann zu einer Entzündungsreakion, die man als Hautausschlag wahrnimmt.
Virusexanthem
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Unter Virusexanthemen beschreibt man Hautausschläge verursacht durch Viren, entweder direkt oder indirekt.
Je nach pypischen Ausschlagsbild kann man direkt Rückschlüsse auf den Erreger ziehen.
Die direkt infektiösen Virusexantheme werden durch einen definierten Erreger (z.B. Varizellen, Masern) verursacht.
Die parainfektiöser Virusexantheme (z.B. Gianotti-Crosti-Syndrom) können durch unterschiedliche Erreger verursacht werden und stellen eine infektallergische Reaktion des Immunsystems der Haut dar.
Die häufigsten Erreger viraler Exantheme sind:
Adenoviren (Röteln)
Coxsackie-A-Viren (z.B. Hand-Fuß-Mund-Krankheit)
ECHO-Viren
(indirekte Exantheme wie z.B. Makulo-papulöse Exantheme, Erythema infectiosum-artige Exantheme)
Epstein-Barr-Viren (infektiöse Mononukleose)
Hepatitis B- und Hepatitis C-Viren (unspezifische Exantheme und Gianotti-Crosti-Syndrom)
HHV-6-Viren (Exanthema subitum)
HHV-7-Viren (Exanthema subitum, Pityriasis rosea?)
Herpes-simplex-Viren
HIV/AIDS
Masernviren
Mumpsvirus
Parainfluenzaviren (unspezifische Exantheme)
Parvoviren (Erythema infectiosum = Ringelröteln)
Rotaviren (makulo-papulöse Exantheme)
RS-Viren (Respiratory-Syncytial-Virus-Erkrankungen; unspezifische Exantheme)
Varizella zoster (Varizellen, Zoster)
Exanthem
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Ein Exanthem (griechisch: aufblühen) ist der medizinische Fachbegriff für einen akuten auftretenden Hautausschlag.
Er tritt häufig bei Viruserkrankungen wie Masern, Röteln, Windpocken, Scharlach, Typhus, Hand-Fuß-Mund-Krankheit etc. auf.Ein Exanthem kann auch durch Arzneimittel verursacht werden oder Teile einer allergischen Reaktion sein. Weitere Ursachen sind bakteriell bedingte Hautausschläge im Rahmen von Bakterienreation Streptokokken (Scharlach), der Syphilis im Sekundärstadium
Früher gab es eine historische Klassifikation der Krankheiten mit Hautausschlag bei als abgrenzbar erkannten Kinderkrankheiten und entwickelte sich bis etwa um 1910 mit der Definition der sechsten Krankheit.Sie ist heute nur noch selten für die fünfte (Ringelröteln) und sechste Krankheit (Drei-Tage-Fieber) gebräuchlich.
1. Masern
2. Scharlach
3. Röteln
4. Filatows oder Dukes Krankheit. Man sieht sie aber heute als atypisch verlaufende Scharlach- oder Röteln-Infektionen oder Staphylococcal scalded skin syndrome an
5.Ringelröteln
6. Drei-Tage-Fieber